Zeitbrief Nr. 52

 


Willkommen beim 52. my_time Zeitbrief – Juli 2004
____________________________________________________________
     Mails bitte an
zeitbrief@zeitbalance.de

» Inhalt

» Editorial
» Zeitnotizen und -gedanken
» Der 1. Satz
» Nutzlos im Urlaub
» Projekte dauern ...
» Vergangenes zukünftig gegenwärtig?
» Dichter zur Zeit
» my_time
____________________________________________________________

» Editorial

Sommersaison, Urlaubszeit - es gibt wieder Leben hier oben an den
Stränden der Ostsee; das Wetter ist gerade eben strahlend sonnig.
Viele nutzen den Urlaub, um für die Zeit danach angenehme Erinnerungen
zu sammeln. Jemand hat uns erzählt: er nimmt sich im Urlaub Zeit, mög-
lichst oft mit Geist und Körper am selben Ort zu sein. Eine angenehme
Erfahrung für die Zeit danach.

Eine schöne Zeit bis zum nächsten -brief wünschen

Wolfgang Hamm, Anja und Hans D. Brandhoff
____________________________________________________________

» Zeitnotizen und -gedanken

'Die Zeit ist eine Larve der Ewigkeit.'
(Jean Paul; Larve = Maske)

'Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.'
(Marie von Ebner-Eschenbach)

'Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man plant.'
(Georges Marshall)
____________________________________________________________

» Der 1. Satz - Buchanfänge

''Im März dieses Jahres hatte ich vor der Andreas-Dahinden-Gesellschaft
in Chur über die Kunst, Kriminalromane zu schreiben, einen Vortrag zu
halten.'
(Friedrich Dürrenmatt: Das Versprechen)

amazon http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3423013907/mytimezeitbalan
libri
http://partners.webmasterplan.com/click.asp?ref=43230&site=2701&type=text&tnb=8&pid=3423013907
___________________________________________________________

» Nutzlos im Urlaub

'Männer fühlen sich nutzlos. Depressionen im Urlaub.

Die Urlaubszeit stürzt zunehmend Männer in tiefe Depressionen. Das hat
die Belgische Liga gegen Depressionen festgestellt, bei der mittlerweile
die Hälfte aller Hilfesuchenden männlichen Geschlechts ist - nach rund
zehn Prozent vor einigen Jahren. "Das Gros der Anrufe von Männern
erreicht uns in der Ferienzeit", sagte Muriel Vanderveken von der
Depressionsliga der Brüsseler Zeitung "De Morgen".

"Die Arbeit stellt für viele Männer den Daseinsgrund und die Basis ihres
Selbstbewusstseins dar", führte Vanderveken aus. "Sobald sie in den
Urlaub gehen und nichts vorbereitet haben, wissen sie nicht mehr, was
sie tun sollen und fühlen sich nutzlos. Plötzlich haben sie zu viel Ruhe:
Die Sportclubs schließen, und die Kollegen, mit denen man ein Gläschen
trinken kann, sind nicht da. Frauen haben das Problem viel seltener."

Betroffen seien vor allem männliche Führungskräfte und Männer mit
intellektuell anspruchsvollen Jobs. Erstmals hat die Liga deshalb vor der
Sommersaison einen Ratgeber für depressive Männer herausgegeben.'

(Quelle: n-tv http://www.n-tv.de/5258245.html)
____________________________________________________________

» Projekte dauern ...

'Die mittlere Dauer berechnet sich nach DIN 69900 Teil 1 aus den
Werten für die optimistische, die häufigste und die pessimistische Dauer.
Die häufigste Dauer wird dabei vierfach gewertet, die beiden anderen nur
einfach. Die gewichtete Summe wird dann durch 6 dividiert. Die Mittlere
Dauer wird bei der Netzplantechnik als Planungsgröße für die Vorgänge
verwendet. In der originalen Critical-Path-Methode wird sogar mit der
häufigsten Dauer gerechnet.

Die mittlere Dauer weicht von der häufigsten Dauer ab, wenn pessimis-
tische und optimistische Dauern nicht symmetrisch zur häufigsten Dauer
liegen. In der Regel ist die pessimistische Dauer wesentlich weiter von der
häufigsten Dauer entfernt als die optimistische Dauer. Die Berechnung
nach DIN geht von einer statistischen Beta-Verteilung der Zeitdauer aus.

Zu berücksichtigen ist, dass die mittlere Dauer nach ihrer Definition ledig-
lich in 50% der Fälle eingehalten wird. Um eine höhere Wahrscheinlichkeit
für eine realistätsnahe Zeitplanung zu erhalten, müssen daher für jede
Aufgabe Pufferzeiten eingefügt werden. Ein von der DIN nicht beantwor-
tetes Problem ist die Frage nach der angemessenen Größe des zeitlichen
Puffers.

Interessant ist nun, dass die Critical-Chain-Methode ebenfalls die zu
50% wahrscheinlichen Vorgangsdauern ansetzt. Insofern ist dies keine
Neuerung gegenüber der klassischen Netzplantechnik. Neu ist lediglich
die Umverteilung der Pufferzeiten.'

(Quelle: www.projektmagazin.de)
____________________________________________________________

» Vergangenes zukünftig gegenwärtig?

'Wie wesentlich ist der Ort, der Kontext einer Biographie für die
Beschreibung von Sozialisationseffekten? Und wie wichtig ist dafür
ein Kontext, der weggefallen ist?

Wird nicht mit der Präferenz für den gewesenen Kontext der Fokus auf
Prägung und ähnlich etikettierende, wiewohl nicht falsifizierbare Figuren
gerichtet, weil mit Blick auf den aktuellen Kontext der Beobachter als
eingeschlossener Ausgeschlossener thematisiert werden müßte? So daß
der Fokus auf Vergangenes, gerade weil man Vergangenes nur als
Gegenwärtiges beschreiben kann, leicht wohlfeil gerät? Beobachter
und Beobachtete leben dann in verschiedenen Gegenwarten, obwohl
sie sich in einer emergenten Situation befinden, die durch Gleichzeitig-
keit gekennzeichnet ist.

In einer solchen auf Vergangenheit ausgerichteten Beschreibung vollzieht
sich eine Dehnung des Gewesenen in die Zukunft, so daß weder Gegen-
wart noch Zukunft anders denn als Vergangenheit beschrieben werden
können. Die Vergangenheit erscheint als Endlosigkeit, Zukunft ist nicht
vorstellbar, und Gegenwart findet nicht statt.

Unterscheidungen sind aktuell. Sie kennen keinen vorgängigen Beob-
achter und keine vorgängige Umgebung. Man kann sich, beobachtend,
vorkommen wie in einem "alten Film"; aber man dreht ihn selber.'

(aus Dr. Maren Lehmann: Gullivers Grübeleien)
____________________________________________________________

» Zeit-Gedicht

Der Arbeitsmann

Wir haben ein Bett, wir haben ein Kind,
mein Weib!
Wir haben auch Arbeit, und gar zu zweit,
und haben die Sonne und Regen und Wind.
Und uns fehlt nur eine Kleinigkeit,
um so frei zu sein, wie die Vögel sind:
Nur Zeit.

Wenn wir sonntags durch die Felder gehn,
mein Kind,
und über den Ähren weit und breit
das blaue Schwalbenvolk blitzen sehn,
oh, dann fehlt uns nicht das bißchen Kleid,
um so schön zu sein, wie die Vögel sind:
Nur Zeit.

Nur Zeit! Wir wittern Gewitterwind,
wir Volk.
Nur eine kleine Ewigkeit;
uns fehlt ja nichts, mein Weib, mein Kind,
als all das, was durch uns gedeiht,
um so kühn zu sein, wie die Vögel sind.
Nur Zeit!

(Richard Dehmel)
____________________________________________________________

» Dichter zur Zeit

'In jeder Zeit sitzt einer und hat sie bis zum Hals herauf satt. Ah - die
ewig gleichen Schlagworte, der Gemeinplatz, die dummen Bilder -
die ewig gleichen Zeitgenossen, die Enge, die zu nahe Vertrautheit
mit allen - und wenn Sie wüßten, wie ich mich sehne, einmal heraus-
zukommen ...! Wir haben hier im Jahre 1926 so gar keine Anregung ...
Eine trübe Zeit. Renaissance! Das Jahr 2000! Sie ahnen nicht, wie
beschränkt die Menschen von heute sind ... Hinaus! Hinaus!'

(Kurt Tucholsky)
____________________________________________________________

» my_time

Nächstes offenes Zeitbalance-Seminare: 28.-29.Oktober 2004
im Luisenhof Visselhövede, http:/www.seminarhotel-luisenhof.de

Inhouse Seminare Zeit, Kommunikation, Train the Trainer / Seminare
auf traditionellen Großseglern: fragen Sie uns! <mailto:info@zeitbalance.de>
--
Wir danken allen, die uns gemailt und geschrieben haben. Leiten Sie
diesen Zeitbrief gern an Freunde und Kollegen weiter.
Zeitbrief abonnieren / abbestellen / Archiv: http://www.zeitbrief.de
Anregungen, Kritik, Surf-Tips bitte an: <mailto:info@zeitbalance.de>
--
my_time / Wilhelminenstr. 21 / 24103 Kiel
Tel. 0431 - 55 78 536 / Fax 0431 - 51 99 891
Alle Angaben ohne Gewähr. Jegliche Verwendung über den privaten
Gebrauch hinaus bitte nur mit Genehmigung von my_time.
© my_time 2004