Zeitbrief Nr. 50

 


Willkommen beim 50. my_time Zeitbrief – Mai 2004
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zeitbrief@zeitbalance.de

» Inhalt

» Editorial   
» Zeitnotizen und -gedanken
» Der 1. Satz
» Management-Zeit
» 3 sec.
» Zeitgedicht
» Dichter zur Zeit
» my_time
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» Editorial

Sie lesen heute den 50. Zeitbrief – ein guter Grund für uns, allen
treuen und neuen Lesern für Ihr Interesse zu danken. Seit April 2000
gibt es den Zeitbrief. Wir freuen uns auf die nächsten 50 Ausgaben
und alle, die danach kommen werden und hoffen, daß Sie mit uns
am „Puls der Zeit“ bleiben!

Eine schöne Zeit bis zum nächsten -brief  wünschen

Wolfgang Hamm, Anja und Hans D. Brandhoff
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» Zeitnotizen und -gedanken

'Zwischen zu früh und zu spät
liegt immer nur ein Augenblick.'
(Franz Werfel)

'Wenn die Zeit nicht reif ist, kann nichts es geschehen machen;
wenn sie reif ist, kann nichts es verhindern.'
Chinesisches Sprichwort

'Was ist die Zeit? Und die lösende, nicht lösende Kinderantwort,
Staunensantwort kommt dazu: Die Zeit ist eine Uhr ohne Ziffern.'
(Ernst Bloch)
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» Der 1. Satz – Buchanfänge

'Die Frau mochte sechszig, fünfundsechszig Jahre alt sein.'
(Milan Kundera: Die Unsterblichkeit)

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» Management-Zeit

'- Nach Einschätzung der Befragten macht es durchaus Sinn, sich mit
den Techniken des Zeitmanagements zu beschäftigen und über seine
Zeitverwendung nachzudenken. Allerdings führen allzu strikte Anwen-
dungen der Empfehlungen zu sozialen Folgeproblemen, die das Be-
triebsklima deutlich belasten können.

- 20% der mittleren Führungskräfte in dieser Studie gehören zu den
bedrängten Zeitmanagern, die einen massiven Zeitdruck wahrnehmen,
negative Konsequenzen ihrer Arbeitsweise erkennen, bereits länger als
viele Kollegen arbeiten, dennoch unzufrieden sind und kaum noch
Möglichkeiten sehen, ihre Zeitprobleme selbst in den Griff zu bekom-
men.

Ließe sich dieser an einer kleinen, bewusst gezogenen Stichprobe
ermittelte Wert verallgemeinern, würde ein dringender Bedarf an
Hilfestellungen bezüglich des Umgangs mit der Zeit im mittleren
Management deutlich (bei 500 Führungskräften wären das z. B.
100 Personen), der über das Angebot von Zeitmanagement-
Seminaren hinausgehen muss.

- Während fast alle Befragten die Arbeitszeit als knapp wahrnehmen,
wird dieser Umstand nicht von allen Führungskräften negativ bewertet.
Ein mittleres Belastungsniveau scheint ein effizientes Arbeitsverhalten
anzuregen und ein Übermaß an Pedanterie zu verhindern.

Einige ManagerInnen haben ihre Belastungen durch spezifische
Vorgehensweisen (z. B. einen ungestörten Telearbeitstag pro Woche;
umfassende Qualifikation der Mitarbeiter und anschließende Dele-
gation; weniger Stellenwechsel; neue Formen der Büroorganisation)
reduziert. Diese 'Techniken' wären auch auf andere Arbeitsplätze und
Personen übertragbar.'

(Dr. Günther Vedder: Zeitnutzung und Zeitknappheit im
mittleren Management, Teil 2; Teil 3 im nächsten Zeitbrief)
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» 3 sec.

'Die Tatsache, daß sich in vielen verschiedenen Bereichen unseres
Erlebens immer wieder ein gleiches Zeitintervall von etwa drei
Sekunden aufspüren läßt, spricht dafür, daß das menschliche
Gehirn mit einem elementaren Mechanismus ausgestattet ist,
der überall gestaltend eingreift.

Man kann sich nun überlegen, das Phänomen der überall zu
beobachtenden Integration bis etwa drei Sekunden zur Definition
des Bewußtseins heranzuziehen. Was uns in unserem Erleben
jeweils verfügbar wird, worauf sich unsere Aufmerksamkeit richtet,
bleibt dies nur für etwa drei Sekunden. Die Verfügbarkeit eines
Bewußtseinsinhalts für nur wenige Sekunden ist durch die zeitliche
Begrenztheit eines zentralen Integrationsmechanismus bedingt.

Als ein weiterer Beleg für die Begrenzung der zeitlichen Integration
lassen sich Untersuchungsergebnisse aus dem Bereich der Sprache
heranziehen - mit einer interessanten Beziehung zur Dichtkunst.
In Untersuchungen über Gedichte verschiedener Sprachen wurde
herausgefunden, daß gesprochene Verszeilen bis zu drei Sekunden
betragen. Ganz unabhängig von der gesprochenen Sprache scheint
hier ein universelles Zeitphänomen vorzuliegen, an das sich, ohne
sich dessen bewußt zu sein, Dichter aller Sprachen gehalten haben.

Auf der Grundlage der grammatischen Möglichkeiten ist nicht
erkennbar, warum eine solche Drei-Sekunden-Segmentierung
vorliegen müßte. Es wäre leicht, Gedichtzeilen von längerer
Dauer zu schreiben. Wenn dies tatsächlich geschieht - wie beim
Hexameter oder Alexandriner -, dann legt der Sprecher in der
Zeile eine Pause ein, eine sogenannte Zäsur. Anscheinend ist die
Drei-Sekunden-Segmentierung ein derart bedeutsamer Faktor in
der Organisation von Gehirnprozessen, daß sich auch die Dichter
automatisch an diese zeitliche Strukturierung halten.

Ein weiterer Bereich, in dem die zeitliche Segmentierung deutlich
wird, ist die Musik. Es zeigt sich, daß auch viele musikalische
Motive eine zeitliche Obergrenze von etwa drei Sekunden auf-
weisen. Als zwei Beispiele von vielen nennen wir das bekannte
Kopfmotiv aus dem ersten Satz der 5. Sinfonie von Beethoven
oder das Motiv aus dem »Fliegenden Holländer« von Richard
Wagner.'

(Prof. Dr. Ernst Pöppel)
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» Zeit-Gedicht

Zeit

So wandelt sie, im ewig gleichen Kreise,
Die Zeit nach ihrer alten Weise,
Auf ihrem Wege taub und blind.
Das unbefangne Menschenkind
Erwartet stets vom nächsten Augenblick
Ein unverhofftes seltsam neues Glück.

Die Sonne geht und kehret wieder,
Kommt Mond und sinkt die Nacht hernieder,
Die Stunden die Wochen abwärts leiten,
Die Wochen bringen die Jahreszeiten.

Von außen nichts sich je erneut,
In Dir trägst du die wechselnde Zeit,
In Dir nur Glück und Begebenheit.

(Ludwig Tieck)
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» Dichter zur Zeit

'Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil
die dies und jenes <noch> nicht besaßen, was wir heute besitzen.
Aber dabei setzen sie stillschweigend voraus, daß die neuere Epoche
alles das habe, was man früher gehabt hat, plus dem Neuen. Das ist
ein Denkfehler.
Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verlorenge-
gangen, im guten wie im bösen. Die von damals hatten vieles noch
nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.'

(Kurt Tucholsky)
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» my_time

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