Zeitbrief Nr. 48

 


Willkommen beim 48. my_time Zeitbrief - März 2004
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zeitbrief@zeitbalance.de

» Inhalt

» Editorial
» Zeitnotizen und -gedanken
» Der 1. Satz
» Zeitlupe zum Ziel
» Zeit-Faxen
» Ewig kurz
» Langsam in den Job
» Zeitgedicht
» Dichter zur Zeit
» my_time
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» Editorial

Einen interessanten Gedanken von Manfred Prisching möchten wir in
diesem Zeitbrief hervorheben: die Zeit erscheint uns notorisch knapp,
weil uns die Ewigkeit abhanden gekommen ist - so haben wir nur
ein Leben lang Zeit, um möglichst viel zu erleben (Artikel "Ewig kurz").

Eine offene Frage dabei: wann ist es genug? "Möglichst viel" hat kein
Ende eingebaut. Glücklich, wer zur rechten Zeit sagen kann:
"Ich bin fertig!" und dann Zeit hat, das Erleben zu erleben.

Eine schöne Zeit bis zum nächsten -brief wünschen

Wolfgang Hamm, Anja und Hans D. Brandhoff
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» Zeitnotizen und -gedanken

'Die beste Frage nützt nichts, wenn sie so lange dauert, daß keine Zeit
zum Antworten bleibt.'
(Sir Peter Ustinov)

'Das Schicksal des Menschen ist auf glückliche Augenblicke
eingerichtet, jedes Leben hat solche, aber nicht auf glückliche Zeiten.'
(Friedrich Nietzsche)
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» Der 1. Satz - Buchanfänge

'Es war weit nach Mitternacht.'
(Thomas Vogel: Rom, Sixtina)

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» Zeitlupe zum Ziel

'Vor mehr als fünfzehn Jahren probierte ich zum ersten Mal aus,
was passieren würde, wenn ich ein und dieselbe Fingerbewegung
wohl an die tausend Mal wiederholte.

Es handelte sich darum, daß mein rechter Mittelfinger sich stets
reflexartig im vordersten Gelenk durchzudrücken pflegte, sobald
ich den rechten Ringfinger heben wollte (Triller d"-e"). Es war so
eine Art Rückstoßreaktion, die eine souveräne Kontrolle über die
Fingerbewegung kaum zuließ. Unregelmäßige Sechzehntel waren
die Folge.

Nun gut, gesagt, getan. Das Experiment dauerte insgesamt nur
wenige Minuten, während derer ich langsamst, wie in Zeitlupe
den rechten Finger aus eigener Muskelkraft anhob, bei vollkom-
mener Passivität aller anderen Finger und der Hand.

Von da an war dieses spezielle Problem wie durch einen Zauber
gelöst. Seitdem weiß ich auch um den Wert systematischer Finger-
übungen, wie ich sie im Studium bei Prof. Michaels ansatzweise
kennengelernt hatte.'

(Martin Schöttle, Klarinettist und Klarinettenbauer)

http://www.clarissono.de/CS_Archiv/05RechtZeit.html
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» Zeit-Faxen

Peter Buda und Otmar Kastner zitieren auf ihre Homepage den "großen
Zeitphilosophen Faxe Smörbröm", dessen zwei wesentlichen Erkenntnisse
wir unseren Leserinnen und Lesern gern vermitteln möchten:

"Die Zeit läßt sich selbst" und
"Wenn du es eilig hast, dann tua halt schneller!"

(Wirtschaftskabarett KABUD, Kastner und Buda,
www.powerkabarett.at)
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» Ewig kurz

'Von der Kürze des Lebens zu reden, ist ungewöhnlich in einer Epoche,
in der die Lebenserwartung der Menschen so hoch ist wie nie zuvor.
Die "arbeitsfreien" Teile am Beginn des Lebens (Ausbildungszeiten) und
am Ende des Lebens (Pensionszeiten) waren in keiner Gesellschaft so
reich bemessen.

Aber frühere Gesellschaften haben über eine zeitliche Entlastung verfügt,
die heute nur noch selten zur Verfügung steht: das ewige Leben.
Sie wussten, dass ihr Erdendasein eine vergleichsweise kurze und
mühsame Periode war, während das jenseitige Leben - Sündlosigkeit
vorausgesetzt - ewig währen und sich glücklich gestalten würde.

Sie konnten schon deshalb keinen "Freizeitstress" entwickeln, ganz
abgesehen davon, dass keine Möglichkeiten zur "Überfüllung" der
Freizeit bestanden haben; die eigentliche "Freizeit" fing erst nach
dem Tode an.

In einer säkularisierten Gesellschaft ist das ewige Leben abgeschafft.
Was den Ahnen ziemlich kurz schien, das diesseitige Sein, wird zum
Ganzen des Lebens: Was man in diesen Zeitraum nicht hineinpacken
kann, das findet nicht statt, das kann man nicht erleben.

Da hilft es auch nichts, wenn die Lebenserwartung um zwanzig Jahre
steigt; denn angesichts des Vergleichs mit dem ewigen Leben ist das
eine jämmerliche Zeitspanne.'

(Manfred Prisching)
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» Langsam in den Job

'Onlinebewerbungen werden zwar immer wichtiger - doch die Wartezeit
für Bewerber wird dadurch kaum kürzer.

So gelingt es nur 49 Prozent der Konzerne, ihre eigenen Zeitversprechen
einzuhalten, ermittelte jetzt das Institut für Wirtschaftsinformatik der
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main zusammen
mit dem Internetstellenmarkt Monster.de.

Von 1000 befragten Firmen strebten 46 Prozent an, vom Bewerbungs-
eingang bis zum Versand einer Zu- oder Absage maximal 21 Tage
verstreichen zu lassen. Tatsächlich aber dauert es bei 44 Prozent
mindestens 14 Tage bis zur Einladung zum Vorstellungsgespräch
und dann nochmal über eine Woche nach dem Interview für die
Zu- oder Absage.'

(Ulrich Groothuis, WirtschaftsWoche 7/04)
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» Zeit-Gedicht

Nicht rechnen und nicht zählen,
sondern reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen
des Frühlings steht.
So als würde dahinter
kein Sommer kommen.

Er kommt doch!
Aber nur zu den Geduldigen,
die da sind, als würde die Ewigkeit
vor ihnen liegen.

Ich lerne es täglich
unter tausend Schmerzen,
denen ich dankbar bin:
Geduld ist alles!

(Rainer Maria Rilke)
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» Dichter zur Zeit

'Nichts erschüttert so wie Phantastik in der Zeit. Phantastik im Raum ist
schließlich technisch vorstellbar. Ob ich wirklich einmal auf den Mars
(ich lebe in Berlin, also natürlich mit ermäßigten Billets) werde fahren
können, steht noch aus - daß ich aber weder fünf Minuten vorwärts
noch rückwärts springen kann, steht sicherlich fest.'

(Kurt Tucholsky)
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» my_time

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