Zeitbrief Nr. 47

 

Willkommen beim 47. my_time Zeitbrief – Februar 2004
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» Inhalt

» Editorial
» Zeitgedanken
» Der 1. Satz
» Früh-Zeit
» Zeit-Definitionen
» Annäherungs-Zeiten
» Zeitgedicht
» Dichter zur Zeit
» my_time
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» Editorial

Die wirklich wichtigen Dinge im Umgang mit Zeit sind eigentlich ganz
einfach. Sich auf das Wesentliche konzentrieren, den Augenblick
bewußt wahrnehmen, sorgsam planen, Schritt für Schritt vorangehen,
das rechte Tempo zur rechten Zeit einnehmen und weniges mehr.

Die Frage ist nur – warum fällt es uns manchmal so schwer? Und die
Antworten darauf sind individuell sehr verschieden. Eines jedoch hören
und erleben wir recht häufig: wirklich Klarheit zu haben über all die
Aufgaben, Verpflichtungen und zeitlichen Vereinbarungen, auf die ich
mich eingelassen habe, ist oft gar nicht so erstrebenswert.

Da hilft die Gewißheit, daß ein klarer Blick auf die Dinge der erste
Schritt zu einer selbstbestimmten Ordnung und zu einer neuen inneren
Gelassenheit ist.

Eine schöne Zeit bis zum nächsten -brief wünschen

Wolfgang Hamm, Anja und Hans D. Brandhoff
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» Zeitgedanken

'Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben.
Machen wir uns von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten
laden uns zu neuem Leben ein.'
(Christian Morgenstern)

'Über dem ängstlichen Gedanken, was etwa morgen uns zustoßen
könnte, verlieren wir das Heute, die Gegenwart, und damit die
Wirklichkeit.'
(Hermann Hesse)
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» Der 1. Satz – Buchanfänge

'Der Mai in Ayemenem ist ein heißer, brütender Monat.'
(Arundhati Roy: Der Gott der kleinen Dinge)

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» Früh-Zeit

'In Ägypten wird das Problem unter anderem durch Aufspaltung der
Zeit in verschiedene Zeitaspekte gelöst. Fünf Begriffe umspannen im
wesentlichen das Phänomen Zeit in Ägypten. Der erste Begriff ist "`at",
damit wird der Moment, in dem sich ein Phänomen voll entfaltet,
bezeichnet.

Der zweite Begriff, "ter", bezeichnet die rechte Zeit für etwas, also
die günstige Gelegenheit. Als drittes drückt "ahau" die Lebenszeit
als abgemessenen Zeitabschnitt aus; Lebenszeit als begrenzte,
unwiederbringliche und kostbare Gegenwart.

Vierter, ausgesprochen wichtiger Zeitaspekt ist die "neheh", die
kosmische Zeit, die Ewigkeit. "Neheh" ist der unerschöpfliche
Vorrat an Stunden, Tagen, Monaten und Jahren, der virtuelle
Aspekt von Zeit. Dieser unerschöpfliche Vorrat ergießt seine
Stunden in die "djet", dieser fünfte Aspekt ist die unendliche
Fortdauer dessen, was in der Zeit vollendet ist, also der
resultative Aspekt von Zeit.

Es stehen sich somit zwei Bereiche gegenüber: "`at", "ter", und
"ahau" als das Einmalige, als die kostbare Gelegenheit und die
abgemessene Zeitspanne, also der Aspekt von Zeitbegrenzung,
und als zweiter Bereich der Aspekt der Ewigkeit von Zeit in den
Begriffen "neheh" und "djet", als die ewige Zeitfülle und das ewig
präsente Geschehene.

Anhand eines der ersten technischen Zeitmeßinstrumente der
Menschheit, einer ägyptischen Wasseruhr vom Ende des 15. Jh.
v. Chr. aus Karnak, kann man die Angst der Ägypter vor dem
allgemeinen Stillstand verdeutlichen. Wenn sich "djet" und "neheh"
nicht mehr vereinigen, bedeutet das, um im Bild der Wasseruhr
zu bleiben, daß der Abfluß, die Verbindung zwischen dem vollen
Wassertopf, der "neheh" und dem Topf, in den das Wasser fließen
soll, die „djet“, verstopft ist.

Das bedeutet, daß aus der „neheh“, der unendlichen Zeitfülle, keine
Zeit in die "djet", die abgeschlossene ewig präsente Zeit, abfließen
kann. Aus dieser Gefahr ergibt sich eine logische bzw. handlungs-
logische Forderung: "djet" und "neheh" müssen fortwährend vereinigt
werden, damit der Fluß der Zeit in Gang gehalten und Kontinuität
gewährleistet ist.'

(Frank Bernzen, Graz)
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» Zeit-Definitionen

= Zeitereignis =
Buchung (z. B. Kommen/Gehen), die der Mitarbeiter an einem
Zeiterfassungsterminal vornimmt.

= Zeitpunkt =
Eine bestimmte Stelle in einer SAP-Anwendungskomponente (FI,
MM, CO), durch die genau festgelegt wird, wo die Validierung
bzw. Substitution ausgeführt wird
Ein Zeitpunkt wird durch eine vierstellige Zahl und einen Anwen-
dungsbereich festgelegt.

= Zeittyp =
Dieser Begriff wird in der HR-Terminologie nicht mehr verwendet.
Er wurde durch den Begriff Mitarbeiterkreisgruppierung-Arbeitzeitplan
ersetzt.

(Definitionen aus der Business-Software SAP R/3)
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» Annäherungs-Zeiten

Polychrones Zeitgefühl der Polen
- Nach aktuell empfundener Dringlichkeit wird zwischen mehreren
Handlungssträngen gewechselt.
- Mehrere parallele Aktionsketten erleichtern bei Problemen die
schnelle Anpassung an eine neue Situation.
- Terminüberschreitungen werden eher toleriert.
- Beratungen finden oft spontan statt, weil sie gerade notwendig
erscheinen.
- Die Konzentration auf den Augenblick überwiegt die Vorausschau.
- Das Ziel ist auch im letzten Augenblick noch zu erreichen.

Monochrones Zeitgefühl der Deutschen
- Einmal festgelegter Zeitpläne sind einzuhalten.
- Pläne werden kontinuierlich Schritt für Schritt abgearbeitet.
- Es wird sich auf eine Sache konzentriert.
- Pünktlichkeit und Termintreue sind enorm wichtig.
- Treffen und Beratungen werden langfristig geplant, ein voller
Terminkalender ist Ehrensache und läßt kaum Zeit für spontane
Begegnungen.

(Deutsch-Polnische Wirtschaftsförderungsgesellschaft AG)
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» Zeit-Gedicht

mir ist so anders
als mir war
als mir noch nicht
so anders war

wie war dir denn
als dir noch nicht
so anders war

wie eben jetzt
als mir noch nicht
so war wie jetzt

(Ernst Jandl)
Mit Dank an Bettina Watermann
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» Dichter zur Zeit

'Was die Leute immer mit der Unsterblichkeit und mit der Nachwelt
haben! Wer in Breslau wohnt, kauft sich seine Stiefel nicht in Klondyke –
Breslau hat selber Schuhgeschäfte. Jede Zeit deckt ihren Alltagsbedarf
bei sich und nicht bei vergangenen Epochen.

Das Jahr 2114 wird seine Künstler, Schwindler, Schuster und Politiker
haben – es braucht die unsern nicht. Es wird auf manche zurückgreifen,
aber nur auf wenige, und auch die werden nicht allein nach ihrer Größe
ausgewählt, sondern nach den Bedürfnissen der Zeit. Wie machen wir
es denn? Wir machen es genau so.'

(Kurt Tucholsky)
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» my_time

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