Zeitbrief Nr. 40

 

Willkommen beim 40. my_time Zeitbrief - Juli 2003
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» Inhalt

» Editorial
» Notizen zur Zeit
» Der 1. Satz
» Sleepless im Mittelalter
» Gabe der Götter
» Die Heimat weckt
» Zeitgedanken
» Zeit-Gedicht
» instant story
» Seminare
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» Editorial

Wenn Sie an Ihrem Umgang mit Zeit etwas verändern möchten, haben
Sie sicher eine konkrete Vorstellung, was Sie augenblicklich stört.
Vielleicht sagen Sie sich "dafür habe ich leider keine Zeit" oder "daran
kann ich nichts ändern". Da hilft es, ein 'noch' einzufügen: "Dafür habe
ich leider noch keine Zeit" und "daran kann ich noch nichts ändern";
ein kleiner, aber feiner Unterschied, der den eigenen Spielraum deutlich
macht.

Diese Ausgabe des Zeitbriefes erscheint mit leichter mit sommerlicher
Verspätung. Hier oben an der Küste erleben wir die schönste Zeit im
Jahr - am Strand, in der Schlange vor der Eisdiele und abends beim
Spaziergang am Meer.

Eine gute Zeit bis zum nächsten -brief wünschen

Wolfgang Hamm, Anja und Hans D. Brandhoff
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» Notizen zur Zeit

'Der Beginn ist der wichtigste Teil der Arbeit.'
(Platon)

'Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.'
(John Steinbeck)
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» Der 1. Satz - Buchanfänge

''Früh drei Uhr stahl ich mich aus Karlsbad, weil man mich sonst
nicht fortgelassen hätte.'
(Johann Wolfgang von Goethe: Italienische Reise.)

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» Sleepless im Mittelalter

Schlaflosigkeit gab es auch schon vor der Zeit des Zivilisationsstresses:

'Wer in Folge irgend einer Widerwärtigkeit nicht schlafen kann, nehme,
wenn es Sommer ist, Fenchel und zweimal soviel Schafgarbe, koche
sie etwas in Wasser, presse das Wasser aus und lege jene Kräuter
warm auf Schläfen, Stirn und Haupt und binde ein Tuch darüber.

Auch nehme man frische Salbei, besprenge sie etwas mit Wein und
lege sie so auf die Herzgegend und den Hals und binde ein Tuch
darüber; dann wird der Leidende durch Schlaf erquickt werden.

Im Winter koche man Fenchelsamen und Schafgarbenwurzel und
lege sie, wie beschrieben, auf Schläfen und Haupt, und Salbeipulver
in Wein gelöst aufs Herz u.s.w.'

(Hildegard von Bingen)
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» Gabe der Götter

'Menschen haben offenbar etwas Angst, sich selbst zu entdecken -
Angst vor dem, was dabei zum Vorschein kommen könnte. Auch die
Probleme der "Zeit" werden oft behandelt wie ein Geheimnis, in dessen
Schleier man sich hüllen kann wie in ein schützendes Gewand. Aber
was zutage tritt, ist nicht das Haupt des Gorgo, nichts Erschreckendes.

Es ist, wie sich wohl allmählich zeigen wird, das Bild eines sehr
schwierigen Weges, den Menschen zurückgelegt haben, ehe es
ihnen möglich wurde, sich besser in der Welt zu orientieren.

Es gelang ihnen, die vergleichsweise unregelmäßigen Bewegungen
von Sonne, Mond und anderen Gestirnen als Maßstab des Datierens,
als Mittel der Synchronisierung durch ein immer dichteres und
regelmäßigeres Netzwerk von menschengeschaffenen "Zeitmessern"
zu ersetzen;

und dann wurden sie, wie man noch sehen wird, so auf die Synchro-
nisation ihres eigenen Verhaltens mit Uhren und Kalendern abgestimmt,
daß sie ihr Zeitbewußtsein nun in der Tat als einen geheimnisvollen
Bestandteil ihrer eigenen Natur empfanden oder vielleicht auch die
verdinglichte Zeit als eine Gabe der Götter.'

(Norbert Elias)
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» Die Heimat weckt

'Routinierte Fahrer wissen es schon lange, doch nun gibt es auch die
wissenschaftliche Bestätigung: Müde Fahrer sind bei der Annäherung
an ihren Heimatort wieder aufmerksamer. Die belgischen Forscher
gaben diesem Phänomen den Namen "Coming-Home-Effekt".

Zwei Automobilclubs und der Hersteller Ford hatten mehrere Testfahrer
auf eine 800 Kilometer lange Reise von Antwerpen nach Lyon und zurück
geschickt. Bei der Hinfahrt tagsüber fiel die Aufmerksamkeit am Steuer
am Nachmittag stark ab. Einen Tiefpunkt erreichte sie dann auf der
nächtlichen Rückfahrt. Doch sobald die Fahrer sich ihrer heimatlichen
Bestimmung näherten, kletterten die Fahrfertigkeiten wieder auf das
gleiche Niveau wie bei der Abfahrt.

"Das Beinah-Zuhausesein nach einer langen Fahrt gibt den Fahrern
zusätzliche Motivation und scheint ein starker Anreiz zum Wachbleiben
zu sein", erläuterten die Forscher. "Dadurch kann der Fahrer vorüber-
gehend einen Mangel an Konzentration ausgleichen."

Doch sie warnten gleichzeitig: Wer kurz vor dem Ziel in einen Stau
gerate, könne am Ende doch noch von der Müdigkeit übermannt
werden. Die biologische Uhr des Menschen sei so eingestellt, dass
zwischen 14 und 16 Uhr am Nachmittag und zwischen 2 und 6 Uhr
nachts ein Tiefpunkt eintrete.

Verkehrsexperten sehen in der Übermüdung eine oft unterschätzte
Unfall-Ursache.'

(Quelle: n-tv.de)
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» Zeitgedanken

'In der Ehe besonders - aber eigentlich überall - ist der große Irrtum,
daß man glaubt, sobald man seinen Wert, sei es schreibend oder
handelnd, dem andern feurig gezeigt und eingeprägt, man habe
in den matten Tagen des Lebens dieselbe feurige Darstellung des
Innern nicht zu wiederholen, sondern auf die erste zu bauen.

Das Wiederkommen der Zeit fordert Erneuerung des ersten Eindrucks
und um so mehr, je größer er war.

(Jean Paul)
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» Zeit-Gedicht

Ein Knabe stand ich so im Frühlingsglänzen
und meinte aufzuschweben in das All,
unendlich Sehnen über alle Grenzen
durchwehte mich in ahnungsvollem Schwall!

Und Wanderzeiten kamen, rauschumfangen!
Da leuchtete manchmal die ganze Welt,
und Rosen glühten, und die Glocken klangen
von fremdem Lichte jubelnd und erhellt:

Wie waren da lebendig alle Dinge
dem liebenden Erfassen nah gerückt,
wie fühlt' ich mich beseelt und tief entzückt,
ein lebend Glied im großen Lebensringe!

Da ahnte ich, durch mein Herz auch geleitet,
den Liebesstrom, der alle Herzen nährt,
und ein Genügen hielt mein Ich geweitet,
das heute kaum mir noch den Traum verklärt

(Hugo von Hofmannsthal)
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» instant story

Bisweilen gibt es Sätze, die eine ganze Geschichte enthalten -
mit ein wenig Spaß und Phantasie ahnen wir, was bisher geschah
und wie es wohl weitergeht. Heute ferienfroh:

"Huch, ist das kalt!"
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» Seminare

Offene Zeitbalance-Seminare 2003:

neu: Visselhövede, Seminarhotel Luisenhof 24.-25. Oktober
http:/www.seminarhotel-luisenhof.de
Feldafing, InWEnt gGmbH 10./11. Oktober.
Inhouse Seminare Zeit, Kommunikation, Train the Trainer / Seminare
auf traditionellen Großseglern: fragen Sie uns!
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