Zeitbrief Nr. 38

 

Willkommen beim 38. my_time Zeitbrief - Mai 2003

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» Inhalt

» Editorial
» Notizen zur Zeit
» In eigener Sache: Buchbestellmöglichkeiten
» Der 1. Satz
» Gleiches vergleichen
» Medientips
» Zeitgedanken
» Zeit-Gedicht
» instant story
» Seminare
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» Editorial

Auch für uns ist es immer wieder spannend, über die Definition von
Zeit nachzudenken – z. B. dann, wenn wir unser Editorial verfassen.
Zeit ist nicht 'in der Uhr drin', wie Karlheinz A. Geißler so schön sagt,
und wir messen sie auch nicht - darüber sagt der Philosoph Thomas
Heinrichs in diesem Zeitbrief klärende Worte.

Eine der schönsten Definitionen, die wir bislang gehört haben, erhebt
allerdings keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Sie stammt von
einem Mitglied des Raumschiffs Enterprise – der Vulkanier Mr. Spock
erklärt aus seiner Sicht der Welt:

'Zeit ist das Feuer, in dem wir brennen!'

Eine gute Zeit bis zum nächsten –brief wünschen

Wolfgang Hamm, Anja und Hans D. Brandhoff
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» Notizen zur Zeit

'Wir können fast alles wissen. Nur eines ist unmöglich:
zu wissen, was wir in Zukunft wissen werden.'
(Hermann Lübbe)

'Die Menschen werden geboren, die Menschen sterben, und die Zeit
dazwischen verbringen sie mit dem Tragen von Digitaluhren.'
(Douglas Adams)

'Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll
zu ordnen, ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.'
(Johann Wolfgang von Goethe)
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» In eigener Sache: Buchbestellmöglichkeiten

Zusätzlich zu amazon.de verweisen wir künftig bei Buchhinweisen auch
mit einem Link auf libri.de. Anlaß ist ein Leserhinweis über datenschutz-
rechtliche Unterschiede zwischen Deutschland und den USA,
nachzulesen unter
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/data/jk-08.04.03-001/default.shtml&w ords=Amazon:
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» Der 1. Satz - Buchanfänge

'Als ich mir heute die Schuhe schnürte und mich für meinen täglichen
zweistündigen Spaziergang fertig machte, gab es nicht den geringsten
Hinweis darauf, daß ich schon auf halber Strecke eine Begegnung
machen würde, von der ich jetzt in der Nacht, da ich diese Notizen
mache, denke, daß sie mein gleichförmiges und in seiner Ereignis-
losigkeit zufriedenes Leben auf die angenehmste Weise erschüttert
hat, und diese Erschütterung ist womöglich nur ein zartes erstes
Zittern, verglichen mit dem Beben, das ihr, wie ich hoffe, ja mir
jetzt in diesem Moment wie nichts wünsche, noch folgen wird.'

('Christoph Bauer: Jetzt stillen wir unseren Hunger.
Mit Dank an Silvia Lachmann)
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libri
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» Gleiches vergleichen

'Zur Analyse des Zeitbegriffs will ich zuerst von der häufigsten Tätig-
keit, in der wir Zeit gebrauchen, von der Praxis des Zeitmessens aus-
gehen. Messen ist Vergleichen. Vergleichen kann man nur Gleiches.
Beim Messen wird eine nicht definierte Größe mit einer definierten
Größe gleicher Art verglichen.

Bei der Raummessung vergleichen wir Strecken, und zwar vergleichen
wir eine nicht definierte Strecke mit einer definierten und geben ihre
Länge in Einheiten der definierten Strecke an.

Bei der Zeitmessung vergleichen wir Veränderungen, und zwar ver-
gleichen wir eine nicht definierte Veränderung mit einer definierten
Veränderung und geben ihre Dauer in Einheiten der definierten
Veränderung an.

Die Erkenntnis dieser Tatsache beendet alle Irritationen hinsichtlich
dessen, was »Zeitmessen« meint, ob hier »Zeit« gemessen werde,
oder eine Bewegung mit »Hilfe der Zeit« oder was auch immer.
Veränderungen werden nicht mit »Hilfe der Zeit«, sondern durch
andere, definierte Veränderungen gemessen.

»Zeit« ist somit auch nicht ein Subjekt, das irgend etwas beeinflussen
könnte, auch nicht eine Schachtel, in der irgend etwas abläuft, son-
dern ein abstrakter Ausdruck für Veränderungsprozesse. Raum und
Zeit sind Verhältniskategorien, die es ermöglichen, Gegenstände
im Verhältnis zu anderen Gegenständen und zu uns zu positionieren.'

(Thomas Heinrichs, Philosoph)
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» Medientip

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Eine spannende Möglichkeit für Musikliebhaber, das berühmte Werk
auf ganz neue Weise kennenzulernen.

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Giusto Demo-CD mit vielen kommentierten Hörbeispielen.

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» Zeitgedanken

'Man sieht sich unwillkürlich in der Sprache um nach gediegeneren
Ausdrücken. Wie wäre es zum Beispiel, wenn man sagte: „Hals über
Kopf stieß er ihr den Dolch ins Herz“? Das bringt selbst der wildeste
Romanschreiber nicht über die Lippen seiner Feder. Er weiß nicht,
warum. Aber er läßt den Dolch schnell wie den Blitz zustoßen.
Rasch wie ein Gedanke wäre schon nicht die richtige Geschwindigkeit
dafür. Dagegen ist ein Liebender schnell wie ein Gedanke bei der
Geliebten und niemals rasch wie der Blitz. Das sind Geheimnisse.

Ein General eilt immer in Eilmärschen hinzu. Ein endlich Wiedergefun-
dener stürzt in die Arme, aber ans Herz fliegt er. Ein Generaldirektor,
der zu spät kommt, rast wie der Sturm daher, sein Büroangestellter
dagegen kommt atemlos an; die Bewegungsgeschwindigkeit wirkt
bei ihm genau entgegengesetzt auf die Atmung. Vielleicht wäre auch
zu erwähnen, daß man immer flugs ankommt, aber im Nu weg ist.'

(aus Robert Musil: Geschwindigkeit ist keine Hexerei)
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» Zeit-Gedicht

Die Unruh kommt von dir

Nichts ist, das dich bewegt:
du selber bist das Rad,
Das aus sich selbsten lauft
und keine Ruhe hat.

(Angelus Silesius)
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» instant story

Bisweilen gibt es Sätze, die eine ganze Geschichte enthalten -
mit ein wenig Spaß und Phantasie ahnen wir, was bisher geschah
und wie es wohl weitergeht. Heute alternativ:

„Jetzt oder nie!“
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» Seminare

Offene Zeitbalance-Seminare 2003: München 10./11. Oktober,
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