Zeitbrief Nr. 37

 

Willkommen beim 37. my_time Zeitbrief - April 2003
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» Inhalt

» Editorial
» Notizen zur Zeit
» Der 1. Satz
» Erschreckend routiniert
» Gleichzeitigkeit
» Schweizer Uhrenstreik
» Zeitgedanken
» Zeit-Gedicht
» instant story
» Seminare
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» Editorial

'Die Zeit geht nicht, sie stehet still, / Wir ziehen durch sie hin;
Sie ist ein Karawanserei, / Wir sind die Pilger drin.'

So hat Gottfried Keller über die Zeit geschrieben.
Was heißt das für unsere Zeit-Planung?

Nun, managen können wir nicht etwa die Zeit, sondern vielmehr
unsere großen Taten und kleinen Tätigkeiten. Die vereinbaren wir
mit uns selbst oder mit den anderen 'Pilgern', die uns auf dem Zug
durch die Zeit begleiten. Da haben wir unseren Handlungsspielraum,
da treffen wir unsere Entscheidungen, da können wir etwas ändern.

Eine gute Zeit bis zum nächsten -brief und schöne Ostertage wünschen

Wolfgang Hamm, Anja und Hans D. Brandhoff
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» Notizen zur Zeit

'Jede Zeit ist eine Sphynx, die sich in den Abgrund stürzt, sobald man
ihr Rätsel gelöst hat.'
(Heinrich Heine)

"Mit dem Eintritt des Menschen gewinnt das Universum zu den vier
Dimensionen von Raum und Zeit eine fünfte hinzu, die Dimension
des Erlebens, des Bewusstseins, der Erfahrung."
(Norbert Elias)

'Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen
und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.'
(Meister Eckhart)
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» Der 1. Satz - Buchanfänge

'Am 18. März 1929 war der junge Däne David Rehn anwesend, als
die Eisenbahn von Cabinda in der Nähe der Kongomündung nach
Katanga in Zentralafrika der Aufrichtigkeit geweiht wurde.'

(Peter Hoeeg, Reise in ein dunkles Herz)
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» Erschreckend routiniert

'Man muss sich insgesamt sehr beeilen und ich empfehle einige
von den Bio Kerlen am Anfang noch nicht zu töten da das zu viel Zeit
kostet (sie kommen sowieso hinterher man kann sie dann auf dem
Rückweg umnieten) aber man muss trotzdem aufpassen das sie einen
nicht treffen da es durch den "verwisch" Effekt erheblich schwieriger
wird .

Jetzt ganz schnell zu Jonathan rennen und auf dem Weg die Gegner
umnieten aber man darf sich nicht zu lange mit ihnen aufhalten .'

'Dann stellt man das Zeit- bzw. Kill Limit ein . Hier würde ich 1 Kill
und 1 Minute damit das nicht so ewig lange dauert.'

(Internet-Fundstücke: Tips & Tricks von Usern
zum Computerspiel 'Perfect Dark')
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» Schweizer Uhrenstreik

'Es ist übrigens ein in der Sozialgeschichte viel beschriebenes und
literarisch schön verarbeitetes Beispiel, daß sich das Ungewohnte
am Industriellen oft vorrangig auf die Zeit und eher weniger auf die
Maschinen bezog.

Der erste Streik in der Schweiz, so hat der Schweizer Schriftsteller Emil
Zopfi für seinen Roman "Die Fabrikglocke" recherchiert, entzündete
sich an der Zeit, an der Fabrikuhr, die zum Symbol für die mühselige
und zwangsweise, der zeitgenössischen Alltagslogik entgegenstehende
Gewöhnung an neue Zeitmuster wurde.'

(Thomas Hengartner)
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» Gleichzeitigkeit

'Es kann immer nur ein Sachverhalt in einem bestimmten Zeitpunkt
im Mittelpunkt des Bewußtseins stehen. Das eigentliche, "präemptive"
Multitasking, daß ich gleichzeitig zwei oder drei verschiedene Dinge
mit gleicher Konzentration tue, ist für das Gehirn nicht möglich.

Aber wir können gleichzeitig den Fokus der Aufmerksamkeit auf einem
Sachverhalt halten und im Hintergrund mit gleitender Aufmerksamkeit -
wie wir es etwa beim Autofahren tun - etwas anderes mitverfolgen.
Wir können also durchaus Musik hören und gleichzeitig beispielsweise
einen mathematischen Sachverhalt bearbeiten, was man ja auch häufig
macht, um sich, ja, "besser" konzentrieren zu können.

Was ansonsten aber teilweise kolportiert wird, daß in der Tat gleichzeitig
mit gleicher Konzentration etwas gemacht wird, ist physiologisch nicht
möglich. Was dann geschieht, ist eigentlich eher etwas Negatives:
Ich schalte sehr schnell zwischen verschiedenen Kontexten hin und her,
konzentriere mich also drei Sekunden lang auf einen Sprachfetzen,
drei Sekunden auf das Fernsehen, drei auf den Computer.

Das kann ich endogen tatsächlich steuern. Aber der Effekt ist, daß es
zu einer Art schizoidem Denken kommt, mit dem nichts mehr verbunden
ist. Es gibt dann keine Nachhaltigkeit der Repräsentation mehr, keine
Nachhaltigkeit der Informationsverarbeitung. In dieser Beziehung ist
das Gehirn also sehr konservativ und wird sich dagegen wehren.'

(Ernst Pöppel, Münchner Hirnforscher)
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» Zeitgedanken

'In den germanisch-romanischen Ländern, also allen jenen, die für die
Zeit Worte wie "temp", "time", "tide", "tempo" und eben auch "Zeit"
kennen, macht schon die Etymologie deutlich, was wir von der Zeit
wissen: Sie ist etwas Ein und Abgeteiltes, etwas Zerschnittenes.

Uns ist die Zeit ein Maß, und also etwas Messbares. Das wissen auch
unsere "Zeitwörter", die fünf, und im Griechischen und im Sanskrit
sogar sechs, Zeiten kennen: Ich war gewesen, ich bin gewesen, ich war,
ich bin, ich werde, nun ja und: ich werde dereinst gewesen sein.

So ist die Zeit uns eine Aneinanderreihung von Zeitpunkten, Augen-
blicken, die durchaus unverbunden stehen können: Was geht mich
das Gestern an, ich lebe heute, und nach mir die Sintflut.

Und deswegen: Tempo, voran, neue unberührte Zeitabschnitte gesucht,
nachdem auf der Erde sonst scbon nicht Unberührtes sich mehr findet,
bleibt, aber Tempo, als letzte Herausforderung die Zeit, in immer
kleinere Einheiten zerlegt, in MiIli- und Nanosekunden.'

(Dr. Michael Krämer;
http://www.drmkraemer.de)
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» Zeit-Gedicht

Ein Traum, ein Traum ist unser Leben
auf Erden hier.
Wie Schatten auf den Wegen schweben
und schwinden wir.
Und messen unsre trägen Tritte
nach Raum und Zeit;
und sind (und wissen's nicht) in Mitte
der Ewigkeit . . .

(Johann Gottfried von Herder)
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» instant story

Bisweilen gibt es Sätze, die eine ganze Geschichte enthalten -
mit ein wenig Spaß und Phantasie ahnen wir, was bisher geschah
und wie es wohl weitergeht. Heute lebenskünstlerisch:

"Na Sie haben aber Zeit!"
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» Seminare

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