Zeitbrief Nr. 32

 

Willkommen beim 32. my_time Zeitbrief - November 2002
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» Inhalt

» Editorial
» Notizen zur Zeit
» Zweierlei Fisch
» Der 1. Satz
» Buchtips
» ein wenig troppo
» Zeitgedanken
» Zeit-Gedicht
» instant story
» Seminare
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» Editorial

In den letzten Jahrzehnten ist in Deutschland das durchschnittliche
Berufs-Einstiegsalter auf etwa 24 Jahre angestiegen, das Ausstiegsalter
weiter gesunken. Damit ist die Erwerbsarbeit nicht mehr das, womit wir
die überwiegende Zeit im Leben verbringen. Wir fragen uns: was will uns
die Statistik damit sagen ;-) ?

Eine gute Zeit bis zum nächsten –brief wünschen

Wolfgang Hamm, Anja und Hans D. Brandhoff
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» Notizen zur Zeit

'Die Zeit verwandelt uns nicht. Sie entfaltet uns nur.' (Max Frisch)

'Denkt an das 5. Gebot: Schlagt eure Zeit nicht tot.' (Erich Kästner)
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» Zweierlei Fisch

Der Commissario pflegte auf zwei Arten Fisch zu essen. Bei der ersten,
deren er sich widerwillig bediente und nur, wenn er wenig Zeit hatte,
entgrätete er ihn, legte nur die eßbaren Teile auf den Teller und
verzehrte sie dann. Die zweite Art, die ihm viel mehr Befriedigung
verschaffte, bestand darin, sich jeden Bissen zu verdienen, indem er
ihn einzeln entgrätete.

Er brauchte dafür mehr Zeit, das stimmt, aber eben dieses bisschen
mehr Zeit war eben der Wegbereiter: Während er den mit Öl
beträufelten Bissen säuberte, aktivierte sein Hirn in weiser Voraussicht
Geschmacks- und Geruchssinn, und so war es, als würde man den
Fisch zweimal essen.

(Aus: Andrea Camilleri: Das Spiel des Patriarchen.
Commissario Montalbanos fünfter Fall. Dank an Margit Schäfer)
Das ganze Buch bei Amazon:
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» Der 1. Satz - Buchanfänge

'Mein Onkel war Stiftsbibliothekar und Prälat, seine Hüte hatten eine
breite, runde Krempe, und gedachte er die Blätter einer tausendjährigen
Bibel zu berühren, zog er Handschuhe an, schwarz wie die Dessous
meiner Mama .' (Thomas Hürlimann: Fräulein Stark)

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» Buchtips

Monika Birkner: Kurswechsel im Beruf. Erfolgreicher sein, sich nicht
mehr verbiegen. Praxisratgeber für die Neuorientierung in der
Lebensmitte. 2002. Metropolitan Verlag, Düsseldorf, Berlin.

Ob Selbständigkeit, Arbeitgeberwechsel oder Veränderung im
bestehenden Arbeitsverhältnis – wer sich in den '“besten Jahren“
darüber ernsthaft Gedanken macht, findet in diesem Buch jede Menge
Denkanstöße, praktische Hinweise und Übungen. Die Autorin hat
selbst vor einem Jahr den Schritt aus der Geschäftsführungsetage in
die Selbständigkeit getan und weiß, wovon sie spricht.

'Statt Menschen an Organisationen anzupassen, zielt meine Arbeit
eher darauf, dass meine Klienten ein Umfeld finden und gestalten,
in dem die eigenen Stärken, Nutzen für andere und materieller Erfolg
sich harmonisch verbinden.'

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3896233041/mytimezeitbalan

Weitere Informationen:
http://www.monika-birkner.de
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Alan Lightman: Und immer wieder die Zeit - Einstein's Dreams.
Gebundene Ausgabe 2002. Droemersche Verlagsanstalt.

Der Autor läßt den jungen Einstein um 1905 träumen. 30 Träume,
in denen er das Phänomen Zeit auf immer neue und ungewohnte Weise
erfährt. 30 ganz unterschiedliche Träume, und mit jedem einzelnen sind
faszinierende Möglichkeiten des "Was wäre wenn" erlebbar, die uns auf
vergnügliche Weise zur Reflektion unseres gewohnheitsmäßigen, fast
unbewußten Umgangs mit dem Phänomen Zeit einladen und unser Zeit-
Erleben in einem neuen Licht erscheinen lassen.

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(Dank an Dr. Wolfgang Lenk
http://www.erickson-Institut-berlin.de )
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» ein wenig troppo

(Auszugsweise Übersetzung des Berichtes eines Wirtschaftsexperten
über einen Besuch in der Royal Festival Hall in London:)

'... Die 4 Oboe-Spieler hatten mitunter minutenlang nichts zu tun.
Bei gleichmäßiger Verteilung ihrer Arbeit über das gesamte
Konzert könnte die Zahl halbiert werden.

Die 12 ersten Geigen spielten alle die gleichen Noten. Diese Zahl
könnte drastisch reduziert werden, und zwar auf 2 Geigen zuzüglich
einer für evtl. Ausfälle. Sollte ein größeres Klangvolumen erforderlich
werden, so wäre dies leicht mit elektronischen Mitteln erreichbar.

Der Aufwand für Wiederholungen war besonders bemerkenswert.
Wenn schon - z. B. - eine von den Streichern bereits abgehandelte
Passage unnötigerweise von den Holzbläsern wiederholt wurde, so
ist es vollkommen unverständlich, daß die Hörner das ganze noch
einmal von vorn brachten. Bei Wegfall aller solcher unnötigen
Wiederholungen könnte das für 2 Stunden angesetzte Konzert auf
ca. 20 Minuten reduziert werden, und die Notwendigkeit einer Pause
würde ganz entfallen.

Viele Orchestermitglieder benötigten allein schon eine Hand, um ihr
Instrument festzuhalten. Bei Einführung entsprechender Halterungen
ergäbe sich die Möglichkeit, die freigewordene Hand anderweitig
einzusetzen.

Ebenfalls überliefert sind Verfeinerungen, die nicht mehr zeitgemäß
erscheinen. So könnten die vielen 32stel Noten auf die nächsthöhere
16tel Note aufgerundet werden, wodurch sich die Möglichkeit böte,
Auszubildende und Mitarbeiter unterer Gehaltsgruppen in größerem
Maße einzusetzen.

Überhaupt ist die Ausrüstung zum Teil hochgradig veraltet. So soll
z. B. das Instrument des ersten Geigers, des Konzertmeisters, über
500 Jahre alt sein. Bei normaler Abschreibung wäre der Wert dieses
Instrumentes schon lange mit Null anzusetzen gewesen. Ungeachtet
der allgemeinen Forderungen nach Sparsamkeit sollten so wichtige
Orchestermitglieder mit moderner Ausrüstung versehen werden. . .'

(Felix F. Marx in 'Der Kinderarzt' 13,1982)
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» Zeitgedanken

'Ein Teil unserer Zeit wird uns offen geraubt, ein Teil uns heimlich
entzogen, und ein dritter verflüchtigt sich. Am schimpflichsten aber
ist derjenige Verlust, der auf Rechnung der Nachlässigkeit kommt.

Gib nur genau acht: Der größte Teil des Lebens fließt uns dahin
in verwerflicher Tätigkeit, ein großer im Nichtstun, und das ganze
Leben in Beschäftigung mit Dingen, die mit dem wahren Leben
nichts zu schaffen haben.'

(Seneca)
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» Zeit-Gedicht

Will unsre Zeit mich bestreiten,
Ich laß es ruhig geschehn:
Ich komme aus anderen Zeiten
und hoffe in andere zu gehen.

(Franz Grillparzer)
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» instant story

Bisweilen gibt es Sätze, die eine ganze Geschichte enthalten -
mit ein wenig Spaß und Phantasie ahnen wir, was bisher geschah
und wie es wohl weitergeht. Heute aufbrechend:

„Es ist soweit. Gehen wir!“ (Irene Stippa)
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» Seminare

Offene Zeitbalance-Seminare 2003: Hamburg 25./26. Januar,
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