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Willkommen beim 28. my_time Zeitbrief - Juli 2002 ____________________________________________________________
» Inhalt
» Editorial » Notizen zur Zeit » Der 1. Satz » Zeitgedanken » Streß? Welcher Streß? » Sprache stoppt Zeit » Zeit-Gedicht » instant story » Seminare
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» Editorial
Ein erfahrener Schweizer Unternehmensberater hat uns einmal gesagt: „Fast jeder Vorgang läßt sich auf eine Zeitspanne von Null verkürzen.“
Das war als radikaler Denkanstoß gemeint, Prozesse im Unternehmen auf ihre Notwendigkeit hin zu untersuchen, und es hat zu positiven Überraschungen geführt.
Einiges, was wir schon immer so und nicht anders getan haben - ob beruflich oder privat - bekommt einen anderen Stellenwert, wenn wir es aus diesem Blickwinkel betrachten. Auch so kann Zeit entstehen.
Eine gute Zeit bis zum nächsten –brief wünschen
Wolfgang Hamm, Anja und Hans D. Brandhoff ____________________________________________________________
» Notizen zur Zeit
'Es ist eine ganz bekannte Tatsache, daß die Viertelstündchen größer sind als die Viertelstunden.' (Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
'Viele, die ihrer Zeit vorausgeeilt waren, mußten auf sie in sehr
unbequemen Unterkünften warten.' (Stanislaw Jerzy Lec) ___________________________________________________________
» Der 1. Satz - Buchanfänge
'Eines Vormittags kam ein angesehener Mann und eilte zum
Gerichtspalast des Salomo – mit angstbleichem Gesicht und blauen Lippen.' (Dschalaluddin Rumi: Der Herrscher und sein Narr und andere Geschichten aus dem Mathnawi)
Rumi (1207-1273) ist einer der bekanntesten Sufi-Meister. Das ganze Buch bei Amazon: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/345104725X/mytimezeitbalan
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» Zeitgedanken
Der Berliner hat keine Zeit. Der Berliner ist meist aus Posen oder Breslau und hat keine Zeit. Er hat immer etwas vor, er telefoniert
und verabredet sich, kommt abgehetzt zu einer Verabredung und etwas zu spät -- und hat sehr viel zu tun.
In dieser Stadt wird nicht gearbeitet --, hier wird geschuftet. (Auch
das Vergnügen ist hier eine Arbeit, zu der man sich vorher in die Hände spuckt, und von dem man etwas haben will.) Der Berliner ist nicht fleißig, er ist immer aufgezogen. Er hat leider ganz vergessen,
wozu wir eigentlich auf der Welt sind. Er würde auch noch im Himmel - vorausgesetzt, daß der Berliner in den Himmel kommt - um viere 'was vorhaben'.
(Kurt Tucholsky)
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Wer seine Gedanken prüft, wird sie alle mit der Vergangenheit und der Zukunft beschäftigt finden. Kaum denken wir je an die Gegenwart,
und denken wir an sie, so nur, um hier das Licht anzuzünden, über das wir in der Zukunft verfügen wollen.
Niemals ist die Gegenwart Ziel, Vergangenheit und Gegenwart sind
Mittel, die Zukunft allein ist unser Ziel. So leben wir nie, sondern hoffen zu leben, und so ist es unvermeidlich, dass wir in der Bereit- schaft, glücklich zu sein, es niemals sind.
(Blaise Pascal, 1623-1662)
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» Streß? Welcher Streß?
Heute fühlen sich sehr viel weniger Deutsche unter Zeitdruck als noch vor einem Vierteljahrhundert. Dies ist das Ergebnis einer
repräsentativen Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Deutschen Studienpreises durchführte.
Fast alle Befragten (81 Prozent) haben den Eindruck, daß die
meisten Menschen in Deutschland unter Streß leiden. Doch da täuscht sich die Bevölkerung: Tatsächlich fühlt sich nur eine Minderheit gestreßt (33 Prozent).
Bemerkenswert ist, daß von allen Berufsgruppen Manager am
seltensten von sich sagen, daß sie unter Streß leiden (25 Prozent), und die angelernten Arbeiter die größte Gruppe unter den Gestreßten stellen (37 Prozent).
Der Deutsche Studienpreis führte die Umfrage aus Anlaß seiner
4.Ausschreibung zum Thema 'Tempo! - Die beschleunigte Welt' durch. Bis 31. Oktober 2002 können Studierende aller Fächer ihre Forschungsarbeiten dazu einreichen.
http://www.studienpreis.de ____________________________________________________________
» Sprache stoppt Zeit
'Zeit ist immer implizit. Man erinnert sich an Heraklits Ausspruch „Alles fließt." Dann setzte er manchmal noch hinzu: "Man kann
nicht zweimal in denselben Fluß steigen." Meine Paraphrase zu dem ist: "Man kann nicht zweimal in dasselbe Gesicht schauen."
Das einmal gesehene Gesicht sieht man nie wieder, es ist - so
wie alles andere - für immer vergangen. Aber ich kann zweimal in das Gesicht von Onkel Theobald schauen, denn es ist die Sprache, die den Strom der Zeit anhält. Es existiert keine Statik,
es gibt keine Endgültigkeit des Anfangs und des Endes.
Diese Purzelbäume, die hier vollführt werden, lassen sich lernen, ja, ich würde sogar sagen: Man kann sie im Moment des Purzelns genießen.'
Heinz von Foerster, Mitbegründer der Kybernetik, in einem Interview mit Bernhard Pörksen ____________________________________________________________
» Zeit-Gedicht
Seid mir nur nicht gar so traurig,
Daß die schöne Zeit entflieht, Daß die Welle kühl und schaurig Uns in ihre Wirbel zieht;
Daß des Herzens süße Regung, Daß der Liebe Hochgenuß, Jene himmlische Bewegung, Sich zur Ruh begeben muß.
Laßt uns lieben, singen, trinken, Und wir pfeifen auf die Zeit; Selbst ein leises Augenzwinkern Zuckt durch alle Ewigkeit.
(Wilhelm Busch) ____________________________________________________________
» instant story
Bisweilen gibt es Sätze, die eine ganze Geschichte enthalten - mit ein wenig Spaß und Phantasie ahnen wir sofort, was bisher geschah und wie es wohl weitergeht. Heute nautisch:
„Mr. Baines, lassen Sie das Großsegel setzen!“ (Gunkl) ____________________________________________________________
» Seminare
Offene Zeitbalance-Seminare im 2. Halbjahr 2002: Frankfurt 25./26. Juli
München 26./27. September Innsbruck 26./27. September (Wolfgang Hamm mit Martin Hauser) Berlin 17./18. Oktober Hamburg 14./15. November Wiesbaden 12./13. Dezember
Inhouse-Angebote: Zeitbalance, Workshop „TeamZeit“, Action Management, Interpersonal Communications; Seminare auf traditionellen Großseglern (Zeit, Team, Führung, Kommunikation): fragen Sie uns! <mailto:info@zeitbalance.de>
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